Immer schnell zur Hand und preiswert: Selbst gezogene Keimlinge und Sprossen brauchen nicht viel, außer ein wenig Geduld.
Keimlinge aus dem Glas
Für das schnelle Keimen im Glas oder Keimgerät braust man die Samen auf einem Sieb gründlich mit kaltem Wasser ab. Dann gibt man sie in das Glas (höchstens ein Fünftel bis ein Viertel Füllhöhe, da sie ihr Volumen stark vergrößern) und begießt sie mit der dreifachen Menge kaltem Wasser. Das Glas mit einem grobmaschigen Baumwolltuch und einem Gummiband verschließen. Die Samen je nach Sorte und Packungsanweisung 4 bis 12 Stunden quellen lassen. Anschließend das Wasser durch das Tuch abgießen, die Samen kalt abspülen und das Wasser wieder abgießen. Das Glas umgedreht in ein Schälchen stellen – so liegen die Samen nicht im Wasser, bleiben aber schön feucht – und an einem warmen (etwa 20 °C), luftigen Ort (nicht in der Sonne oder über der Heizung) keimen lassen, dabei die Samen zwei- bis dreimal täglich kalt abspülen und das Wasser wieder abgießen. Das Keimglas ab und zu schütteln, damit die Samen locker liegen und nicht faulen. Nach 2 bis 8 Tagen kann geerntet werden. Die Keime abbrausen, bald verbrauchen oder in einem Plastikbeutel im Kühlschrank höchstens 3 Tage aufbewahren.
Sprossen ziehen
Für frische grüne Keimblättchen (Sprossen) legt man in einer flachen Schale gut durchfeuchtete Watte oder ein nasses Küchentuch aus. Darauf streut man gründlich gespülte feine Samen aus. Jetzt heißt es nur noch aufmerksam sein und gießen. Die Unterlage sollte gut nass sein, sie darf nicht austrocknen. Nach den ersten Keimen bilden sich schon bald Stiele mit den ersten Blättchen – jetzt sind die Microgreens erntereif.
Keimlinge aus der Erde
Aus größeren, härteren Samen wie Erbsen, Sonnenblumen, Amarant und Rettich, aber auch aus Gerste und Weizen (für Schnittgras) lassen sich ebenfalls zarte Keimblätter ziehen, allerdings am besten in Erde. Dazu die Saaten in einem Keimglas wie beschrieben ankeimen. Dann die Keimlinge auf Erde in Pflanzschalen verteilen. Mit feuchtem Zeitungspapier oder einem feuchten Tuch abdecken und mit einem Wassersprüher zwei- bis dreimal täglich befeuchten. Wenn sich nach 3 bis 4 Tagen Wurzeln gebildet haben, die Abdeckung entfernen, die Keimlinge an einen hellen Ort stellen und regelmäßig gießen – dann kann bald mit der Schere geerntet werden.
Die Samen von Alfalfa, Radieschen, Rettich, Bockshornklee, Senf, Mungbohnen, Linsen, Getreide (Hafer, Weizen, Gerste) sind in Bioläden, Reformhäusern, Pflanzengeschäften und natürlich im Internet erhältlich.
Fotos und Tipps aus Shades of Green von Tanja Dusy
Alle Fotos & Foto Beitragsbild: Monika Schürle, Maria Grossmann fotografiert für ZS