… aus unserem Notfallkochbuch:
Die Corona-Krise hat bei vielen Menschen ein Umdenken bewirkt. Dank der jederzeit prall gefüllten Supermärkte war das Thema Vorratshaltung bei den meisten von uns in Vergessenheit geraten. Dann aber gab es plötzlich Hamsterkäufe, wir standen vor gähnend leeren Regalen. Gut dran war in diesen Wochen jeder, der bereits den schon vor Jahren veröffentlichten Empfehlungen der Regierung gefolgt war und auf einen ausreichenden Lebensmittelvorrat zurückgreifen konnte. Ohnehin ist ein gut durchdachter Vorrat jederzeit sinnvoll. So sind Sie nicht nur für Notfall-Zeiten gerüstet, sondern auch für überraschenden Besuch oder wenn Sie einmal ganz einfach keine Lust oder Zeit haben, um zum Supermarkt zu laufen.
Wohin mit den Vorräten?
Ein Kühlschrank ist heutzutage eine Selbstverständlichkeit: Er sorgt dafür, dass Lebensmittel über einen längeren Zeitraum aufbewahrt werden können. Allerdings ist der Platz begrenzt. Und: Ein Kühlschrank kann ausfallen, vorbei ist es mit der konservierenden Kälte. Liegt ein Defekt am Gerät vor, werden Sie recht schnell für Ersatz sorgen können. Wie aber sieht es mit Ihren Vorräten aus, wenn tagelang der Strom ausfällt? Etwa nach einem heftigen Sturm oder nach starkem Schneefall? Dann ist jeder froh und dankbar, der ausreichend Lebensmittel in seinen Vorratsschänken hat. Ohnehin muss nicht in den Kühlschrank, was länger haltbar ist und für die Lagerung keine Kälte benötigt. Früher gab es in jedem Haushalt eine kühle und dunkle Speisekammer. Die ist leider in Vergessenheit geraten und der Platzplanung in Wohnungen zum Opfer gefallen. Auch kühle Kellerräume, in denen Kartoffeln oder Zwiebeln, Obst oder Gemüse gelagert wurden, sind eher eine Seltenheit. Heute muss zumeist der Platz in den Vorratsschränken der Küche ausreichen. Umso wichtiger ist es, das Einlagern gut zu planen. Dabei ist das WAS ebenso zu beachten wie das WO. Einiges gehört in den Kühlschrank, anderes in den Vorratsschrank. Ebenfalls wichtig: Wie lang können die Zutaten aufbewahrt werden? Wichtig zu beachten: Stellen Sie nicht zu viel in die Schränke, achten Sie auf gut verschlossene Verpackungen bzw. füllen Sie dafür geeignete Lebensmittel in gut verschließbare Vorratsdosen um. Dabei sollten Sie an das Beschriften denken und auch das Haltbarkeitsdatum vermerken. Ebenfalls wichtig ist die regelmäßige Kontrolle der Vorräte. Wird nachgekauft, gehört das Neue stets nach hinten.
Was gehört wo in den Kühlschrank?
Im Jahr 1876 erfand Carl von Linde den Kühlschrank – heute ist er für uns längst selbstverständ- lich geworden. Hier kann das ganze Jahr hindurch Frisches wie Fisch und Fleisch, Käse und Milch eine Weile aufbewahrt werden, ohne zu verderben. Wie räumen Sie Ihren Kühlschrank ein? Kommt Gekauftes einfach dorthin, wo gerade Platz ist? Oder hat alles einen festen Platz? Ist das der beste Platz für das jeweilige Lebensmittel? Wieso diese Frage berechtigt ist? Nicht überall im Kühlschrank ist es gleich kalt. Ganz unten im Gerät herrschen die niedrigsten Temperaturen, weil kalte Luft stets nach unten sinkt. Auch in der Nähe des Verdampfers, der die Kälte erzeugt und sich meist in der Rückwand des Gerätes befindet, ist es kälter. In den Fächern der Kühlschranktür ist es hingegen stets etwas wärmer. Was findet also wo seinen Platz? Ins Gemüsefach (heute oft eine Frischezone) ganz unten gehören Obst und Gemüse. Eine Ebene höher lagern Fisch und Fleisch, gefolgt von zubereiteten Speisen, Milch und Milchprodukten einschließlich Käse. In der Tür finden Getränke und Saucen sowie Butter ihren Platz. Wichtig ist stets, dass alles abgedeckt oder in fest verschlossenen Boxen in den Kühlschrank gestellt wird. So kann nichts austrocknen und auch die Übertragung von Geschmack, Geruch oder gar Keimen wird verhindert.
Das Mindesthaltbarkeitsdatum
Oft sind sie schwer zu finden oder zu lesen, aber dennoch wichtig: die Angaben zum Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD), das fast auf jedem Lebensmittel vermerkt sein muss. Das Datum gibt an, bis zu welchem Tag der Hersteller des Lebensmittels die einwandfreie Qualität des Inhalts garantiert. Wichtig zu wissen: Es bedeutet nicht, dass etwas mit dem Erreichen des genannten Tages verdorben ist. Bevor Sie etwas mit abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum wegwerfen, sollten Sie es stets genau prüfen. Verlassen Sie sich auf Ihre Sinne. Was aussieht und riecht wie immer, ist meist noch in Ordnung. Probieren Sie eine kleine Menge. Schmeckt es wie gewohnt, kann das Lebensmittel bedenkenlos gegessen werden.
Meal-Prepping
Was ziemlich modern klingt, ist eigentlich sehr traditionell. Beim Kochen gleich für den nächsten Tag vorausdenken – das heißt heute „Meal-Prepping“. Dabei war das Vorkochen früher weitverbreitet, bei großen Braten ebenso wie bei Eintöpfen, die bekanntlich nach dem Aufwärmen ohnehin besser schmeckten.