Die Ernährungs-Docs: Wissenswertes und Mythen zum Thema Verdauung

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Wussten Sie, dass langes Kauen gut für die Gesundheit und Magenknurren harmlos ist? Oder fragen Sie sich manchmal, ob Cola und Salzstangen tatsächlich gegen Durchfall helfen? Hier und in „Die Ernährungs-Docs – Gute Verdauung“ verraten und klären die Ernährungs-Docs Wissenswertes und Mythen zum Thema Verdauung auf.

Cola und Salzstangen bei Durchfall?

Die Kombination aus Cola und Salzstangen soll Durchfall bremsen. Das behaupten viele, aus medizinischer Sicht ist da leider nichts Wahres dran. Cola enthält viel Zucker, der Durchfall noch verstärkt. In Salzstangen stecken keine wichtigen Salze, sondern viele schnell resorbierbare Kohlenhydrate. Es fehlen Kalium und Nitrate. Besser: Elektrolytlösungen aus der Apotheke besorgen und viel trinken – bis zu 3 Liter Wasser am Tag.

Was liegt am längsten im Magen?

Wie schnell geht eigentlich was durch? Im Nu passieren Getränke den Magen. Nach einer Stunde haben sie es geschafft. Durchschnittlich zwei Stunden dauert es bei Reis, Weißbrot oder Kartoffeln. Sahne, Ei oder Fisch brauchen eine Stunde länger, während die Verdauung sich bis zu fünf Stunden lang mit Vollkornbrot, Gemüse oder Geflügel befassen muss. Am längsten liegt ein Braten im Magen, nämlich bis zu sieben Stunden.

Schwing-Geräusche

Magenknurren hört sich böse an, ist aber keine vorsätzliche Ruhestörung, sondern nur ein Reflex. Im Magen-Darm-Trakt ziehen sich ringförmige Muskeln zusammen, um Nahrungsbrei und Magensäfte zu verarbeiten und zu transportieren. Wenn nichts anderes als Luft und Wasser da ist (also meist, wenn wir Hunger haben), geraten die Kontraktionen lautstark ins Schwingen. Der Magen knurrt. Und das wird noch heftiger, wenn der Duft nach leckerem Essen aus der Küche strömt. Wer Magenknurren unterdrücken will, trinkt zur Entspannung ein Glas warmes Wasser oder eine Tasse Tee.

Was ist dran am Verdauungsschnaps?

Erst deftig essen und dann einen Kräuterschnaps trinken, damit es nicht zu Sodbrennen kommt und die Verdauung fleißig arbeitet? Leider falsch. Schweizer Forscher haben die Wirkung von Schnaps und Tee nach einem Käsefondue verglichen und stellten fest, dass der Schnaps die Verdauung eher verlangsamt und die Beschwerden verstärkt. Die Wirkung der Kräuter kann man auch mit einem Kräutertee genießen.

Kauend Gutes tun

Die Verdauung belohnt eifrige Kauer. Je länger Sie Ihr Essen zwischen den Zähnen zermalmen, desto leichter haben Sie es später auf der Toilette. Wir produzieren täglich etwa 1,5 Liter Speichel. Das geht schon los, wenn wir etwas Leckeres riechen und der Speichel uns sprichwörtlich im Mund zusammenläuft. Der Körper stellt sich aufs Kauen und Verdauen ein, sobald die Nase das Signal gibt. Da wir nur im Mund Zähne haben, sollten die auch gleich ihre Arbeit so gründlich wie möglich erledigen und das Essen zerlegen. Vermischt mit Spucke, wird feste Nahrung bereits im Mund zu Brei. Schlecht Gekautes führt zu Blähungen oder Durchfall. Je langsamer wir essen, desto besser kann der Körper Nährstoffe verwenden. Langsames Essen und gutes Kauen hat noch einen weiteren Vorteil, wenn Sie abnehmen möchten: Sie nehmen Sättigungsgefühle besser wahr und kommen mit weniger Nahrung aus.


Weitere Infos und viele leckere Rezepte, die Magen und Darm gesund halten, finden sich in „Die Ernährungs-Docs – Gute Verdauung„, dem neuen Buch der Ernährungs-Docs.

 

© Foto Beitragsbild: Andreas Sibler fotografiert für ZS

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