Achtsam sein im April

Kategorie:Persönlich

Die Heimat der Achtsamkeit ist die Natur – als Brückenbauer zwischen Himmel und Erde. Dieses Buch ist eine Einladung, im Wandel der Jahreszeiten und in der besonderen Zeitqualität jedes Monats auf den Rhythmus deiner Seele zu achten. Dorothea Neumayr nimmt Sie in ihrem Buch „Zeit für Achtsamkeit“ mit auf die Reise durch ein achtsames Jahr. Hier verrät sie, wie Sie in der Zeit des Aufbruchs, im April, besonders achtsam sein können.

 

Zeit für Achtsamkeit Dorothea Neumayr

Mit der Frühlings-Tagundnachtgleiche hat der Siegeszug der lebensweckenden Sonnenkräfte über das Dunkel begonnen, die Tage sind länger als die Nächte, der Winter ist nun besiegt, es herrscht Aufbruchstimmung. April lässt sich auf das lateinische Wort »aperire« zurückführen, das »öffnen« bedeutet. Die Natur entfaltet nun ihr prachtvolles Farbenkleid und wir fangen an, uns wieder nach außen zu öffnen. Eine Stimmung von Aufbruch, Wachsen und Lebendigwerden breitet sich aus, das neue Leben setzt sich unmissverständlich durch.

Die langen unsichtbaren Vorbereitungen unter der Erde entfalten nun eine ungeheure Kraft, mit der die zarten Triebe die gerade noch gefrorene Erde durchbohren und sogar Schneereste durchbrechen, die ihrem Drang nach Licht und Sonne im Wege stehen. Es ist wie ein Wunder, dass dieser Durchbruch so plötzlich und spontan, manchmal über Nacht, geschieht. Es ist die Urkraft des Lebens, die die lebendige Schönheit der Natur nach langem Verzicht wieder sichtbar werden lässt, mit saftigem Grün und kräftigem Gelb.

Überall in der Natur werden jetzt durch die innere treibende Kraft die äußeren Begrenzungen gesprengt, um freien Raum zu schaffen für neues Leben und um von der Erde Besitz zu ergreifen.

Diese starke neue Kraft berührt auch uns. Tief beeindruckt beginnen wir zu hoffen, Freude und Aufbruchstimmung breiten sich aus, sie schenkt uns Lust auf Leben – warme Sonnenstrahlen auf der Haut, Kribbeln im Bauch und das Lächeln in den Gesichtern der Menschen.Wir werden eingeladen, es wieder neu mit dem Leben aufzunehmen, mutig dem Jahreskreislauf zu folgen und das Vergangen zurückzulassen. Es geht weiter, es gibt einen Neubeginn und eine Zukunft, der Weg ist frei für eine neue Jahresreise.

Die Grünkraft Gottes

Diese Kraft wirkt in allem Grünen, den Pflanzen und der Natur, aber auch im übertragenen Sinne in allem, was lebt. Grün ist die Keim- und Schöpfungskraft, es ist die Mischung aus Gelb und Blau, aus dem Licht der Sonne und der Farbe des Wassers, zwei für das Leben zentrale und unverzichtbare Dinge.

Jetzt ist endlich die Zeit gekommen, wo sich erstes Grün zeigt, zaghaft zuerst, bald aber schon stark und vor Kraft strotzend. Es ist die Grundkraft, die in der gesamten Natur zu finden ist und auch im gesunden Menschen. Bei Krankheiten wird sie schwächer, durch Nähe zur Natur kann sie gestärkt werden.

Geh hinaus in die Natur, vielleicht hast du eine Leiblingswiese oder du suchst dir eine. Lass dich hineintreiben und deinen Platz finden. Dann leg dich in das saftige, grüne Gras, streck dich aus und schließe deine Augen.

Stell dir nun vor, dass die Säfte und Kräfte aus den Gräsern, Blumen und Kräutern deinen Körper durchtströmen, erfrischen und beleben und spür, wie unglaublich gut es dir tut.

Lass für Augenblicke alle Beschwernisse hinter dir, das Wahrnehmen des Kleinen, des Duftes der Gräser, der zarten Blüten in der Wiese genügt.

Mehr Inspirationen und Tipps für mehr Achstamkeit im Jahr finden Sie in „Zeit für Achtsamkeit„.

 

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ZS